Viele kennen die Porzellanfabrik Wilhelm Jäger aus Eisenberg bis heute als Hersteller des beliebten Strohmuster-Dekors. "Jägermuster" nennt es mancher sogar.
Weniger bekannt ist, dass die Firma in den 20er und 30er Jahren exquisites
Art-Deco-Geschirr produzierte. Eine kleine Ausstellung in Eisenberg will das ändern. Sie zeigt seit 2021 moderne Tafel-Service von Wilhelm Jäger aus den Zeit der Weimarer Republik.
Wer kaufte nach dem Ende des 1. Weltkrieges modernes Porzellan? Wo fand die Firma Wilhelm Jäger Absatzmärkte für ihre neuen Entwürfe? Konnte sich ein "normaler" Haushalt ein opulentes Tee-Service in Zeiten der Hyperinflation überhaupt leisten? All diese Fragen beantwortet die Ausstellung "Eisenberger ART DECO".
Sie ist wohl die berühmteste "Eisenbergerin" und in ganz Mitteleuropa bekannt: "740/3" - die Teekanne mit Strohmuster-Dekor von Wilhelm Jäger. Auch sie ist ein Entwurf aus den 20er Jahren und damit Teil der Ausstellung. Allerdings: Dekoriert wurde "740/3" in den Goldenen Zwanzigern natürlich mit Goldrand.
Ende der 1920er Jahre kam das Bauhaus auch nach Eisenberg: Der Architekt Paul Schraps entwarf zwei große Wohnhäuser für eine ansässige Wohnungsgenossenschaft. Die Ausstellung geht der Frage nach, ob auch die Porzellane von Wilhelm Jäger Eisenberg vom nahen Weimar aus beeinflusst wurden.
Eisenberger Familien
Stadtarchiv der Stadt Eisenberg
sowie
Kulturförderung des Saale-Holzland-Kreises - Projektförderung -
Kunst- und Kulturpreis des SHK 2023 -
in Zusammenarbeit mit Sparkasse Jena
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